Entstehung der Infrastruktur unserer Gemeinde
Im Jahre 1912 wurde in der Gemeinde die elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt. Mit der Erschließung von Neubaugebieten und dem Anschluss an die Kanalisation in den frühen 70er Jahren wurden neue Weichen für die Zukunft gestellt.
Die weiteren "Großprojekte" im innerörtlichen Bereich waren
- im Jahre 1985 die Renovierung des historischen Rathauses von 1797, das kurz darauf zum "Denkmal des Monats" in Rheinland-Pfalz gekürt wurde
- und der Erwerb und die Umgestaltung der ehemaligen Raiffeisenhalle zum neuen Dorfgemeinschaftshaus.
Das Dorfgemeinschaftshaus (mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Mio. Euro größtes Einzelprojekt in der Geschichte der Gemeinde) bietet neben einem Saal für über 300 Personen, Platz für eine Gaststätte und für die Gemeindebücherei. Obwohl der erste Bauabschnitt erst in 1992 fertiggestellt wurde, wäre das kulturelle Leben der Gemeinde heute ohne diese Räumlichkeiten nicht mehr vorstellbar.
Bei all diesen Vorhaben profitierten Bürger und Gemeinde davon, daß Uelversheim bereits 1986 als eine der ersten Kommunen überhaupt als so genannte "Dorferneuerungsgemeinde" anerkannt wurde. Neben der finanziellen Unterstützung für private und kommunale Objekte, darf jedoch auch der ideelle Wert dieses "Titels" nicht unterschätzt werden. Die Weitsicht der politisch Verantwortlichen und das vorbildliche Engagement der Einwohner führte unsere Gemeinde zu mittlerweile neun Kreissiegen, einem Bezirkssieg sowie zu drei zweiten Plätzen auf Landesebene beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Im Jahr 2005 wurden wir sogar Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung.
Dorferneuerung darf jedoch nicht an der Ortsgrenze aufhören, sondern muss auch die unmittelbare natürliche Umgebung miteinbeziehen. Die Gemeinde hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten viel Ackerland erworben und in Feuchtbiotope umgewandelt, was ihr 1994 den Umweltpreis des Landkreises Mainz-Bingen einbrachte. Daneben wurde im selben Jahr ein "Musterrebgarten" mit über vierzig verschiedenen Rebsorten fertiggestellt.
Auch 1997 gab es wieder eine Premiere in Uelversheim zu feiern: Die erste "Trockenmauer" bzw. "Benjeshecke" wurde von der örtlichen Jugendfeuerwehr unter Anleitung von sachkundigen Experten errichtet.
Auf den Lorbeeren ausruhen, ist allerdings nicht die Devise der Ortsgemeinde.
Auch den Allerkleinsten soll das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinde bereits von Geburt an vermittelt werden. Stefan Ebling initiierte im Jahr 2003 deshalb den Babywald. Für jedes neugeborene Kind wird ein Baum gepflanzt. „Die Bäume stehen als Symbol für die „Verwurzelung der Kinder in ihrem Heimatort. So verschieden wie die Bäume, sind auch die Menschen, die zusammen mit den Bäumen groß werden und ihren eigenen Charakter herausbilden“ gibt dem damaligen Bürgermeister Ebling den jungen Erdenbürgern mit auf den Weg. Mittlerweile (Stand Frühjahr 2010) sind 37 Bäume neu angeplanzt worden.
In 2004 entstand die Idee, den Uelversheimer Jugendlichen einen Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stellen, um damit diese auch in das Ortsgeschehen näher miteinzubinden. In 2009 konnte die erfolgreiche Übergabe an die Jugendlichen gefeiert werden.
Akuter Handlungsbedarf herrschte im Jahr 2009 ebenfalls, als kein Nachfolger für den Lebensmittelladen des Ortes gefunden werden konnte. Um aber auch gerade den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine Grundversorgung zu sichern, wurde die Idee geboren, einen Verein zu gründen, der den Lebensmitteladen unter seine Fittiche nahm und weiterführte. So entstand LiU (Leben in Uelversheim e.V.). Der Lebensmittelladen musste Mitte 2012 leider geschlossen werden.
Zur Infrastruktur gehören jedoch nicht nur Bauten und Projekte, sondern auch die scheinbar kleinen (für viele oft so selbstverständlichen) Dinge des täglichen Lebens. Neben einem Kindergarten unter kirchlicher Trägerschaft gibt es auch eine Zahnarztpraxis im Ort. Das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz: Ein Bäcker, ein Lebensmittelladen, derzeit eine Gaststätte und eine Geflügelfarm, lassen Niemanden verhungern. Durst muss bei den ansässigen Winzern mit ihren hervorragenden Weinen und Traubensäften auch niemand leiden.
A propos "auf dem Dorf = hinter´m Mond": Dieses Prädikat können wir für uns leider nicht in Anspruch nehmen, denn wir waren in 1992 eine der ersten Gemeinden, die an das Ferngasnetz angeschlossen wurden und gleichzeitig die multimediale Vielfalt via Kabel empfangen durften. Auch im Internet war die Gemeinde bereits seit einigen Jahren unter der Homepage der Verbandsgemeinde Rhein-Selz präsent.